Holz, Farben und Werkzeuge kindgerecht auswählen
Bastelangebote sind in vielen Einrichtungen fester Bestandteil des Alltags und verbinden Kreativität mit motorischen und sozialen Lernprozessen. Damit diese Erfahrungen sicher gelingen, ist die Wahl der Materialien wichtig – vor allem bei Holz, Farben und einfachen Werkzeugen!
Holz im Kindergarten: Materialwahl mit System
Als gut greifbares, stabiles, variabel einsetzbares Bastelmaterial ist Holz für Kinder sehr attraktiv. Unbehandeltes Massivholz gilt in Bezug auf Schadstoffe als relativ unproblematisch, solange sich keine kleinen, ablösbaren Teile bilden können, die verschluckt werden können. Für den Einsatz im Gruppengeschehen eignen sich glatt geschliffene Holzklötzchen ohne Splitter und mit gerundeten Kanten. Auf diese Weise sind Verletzungen durch scharfe Ecken und raue Oberflächen ausgeschlossen, und die Elemente eignen sich gut für konstruierende Tätigkeiten, für Muster oder Figuren.
Wer thematisch strukturierte Projekte plant, kann auch mit vorbereiteten Formen arbeiten, z.B. mit Easy Sticks für kreative Holzprojekte. Gleichmäßige Holzstäbchen oder Klötzchen helfen dem Kind beim Stapeln, beim Erkennen von Symmetrien und beim Ausführen einfacher Bauwerke, ohne dass es erst am Material selbst sägen oder schnitzen muss.
Sicherheitsanforderungen und Kennzeichnung von Bastelmaterial
Bei Waren, die als Spielzeug gelten oder die Kinder regelmäßig benutzen, ist die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben von Bedeutung. In der Europäischen Union müssen Spielwaren die Anforderungen der Normenreihe EN 71 erfüllen, die bekanntlich in nationales Recht (DIN EN 71) umgesetzt sind. Zu diesen Normen gehören unter anderem Bestimmungen über
mechanische und physikalische sowie chemische Gefahren, Entflammbarkeit, Dauerhaftigkeit und Alterskennzeichnungen. Darüber hinaus weist das CE-Zeichen darauf hin, dass ein Produkt den grundlegenden Sicherheitsanforderungen genügt und für den angegebenen Altersbereich geeignet ist.
In Bezug auf Holzspielzeug und Bastelmaterial sind damit Prüfungen der Festigkeit der Verbindungen, der Größe der lösbaren Teile und der Freisetzung mancher Chemikalien verbunden. So soll das Verschlucken von Kleinteilen ausgeschlossen sein. Außerdem sind Grenzwerte für Schwermetalle oder das krebserregende Formaldehyd einzuhalten.
Farben, Kleber und Oberflächenbehandlung
Werkzeuge für Kinderhände: Einführung und Regeln
Nicht nur vom Material her, auch vom Umgang mit dem Werkzeug hängt die Sicherheit in der Holzwerkstatt ab. Hier setzen pädagogische Konzepte immer häufiger auf eine strukturierte Einführung, etwa in einem Werkzeugführerschein, bei dem Kinder Stück für Stück die Werkzeuge und ihre sichere Handhabung kennenlernen.
Wichtig ist eine stabile Fixierung des Werkstücks, gleichmäßiger Abstand zwischen arbeitenden Kindern, eindeutige Signale, dass in einem bestimmten Bereich konzentriert gearbeitet werden soll. Je nach Alter sind zuerst stumpfe Werkzeuge wie kleine Holzfeilen oder leichtere Hämmer, Sägen oder Handbohrer erst später und unter sehr enger Begleitung einsetzbar.
Regeln zur Aufbewahrung und zum Transport der Werkzeuge sind zusätzlich sinnvoll. Werkzeuge werden nur an festgelegten Plätzen ausgegeben und wieder zurückgebracht, so dass kein unaufmerksamer Zugang entsteht. So lernen die Kinder, Verantwortung für Material und damit auch für ihre eigene Sicherheit zu übernehmen.