Cool bleiben bei Hitze – Ideen für heiße Kindergartentage

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Warum Hitze für Kinder - und dich - belastend sein kann

An heißen Sommertagen kommen nicht nur wir Großen schnell ins Schwitzen – auch Kinder reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Ihr kleiner Körper kann die Wärme noch nicht so gut regulieren wie der eines Erwachsenen, was sie bei intensiver Sonneneinstrahlung schneller erschöpfen lässt. Gerade beim wilden Toben draußen bemerken Kinder oft selbst gar nicht, wie sehr sie ins Schwitzen kommen. Das Durstgefühl ist meist noch nicht so ausgeprägt, sodass es umso wichtiger ist, dass wir auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten!

Ich erinnere mich an einen besonders heißen Tag im Wald, an dem ein kleiner Junge mit verschwitztem roten Kopf immer wieder sagte, er sei gar nicht durstig. Als ich ihm trotzdem einen Becher Wasser in die Hand drückte, trank er ihn in einem Zug leer – und dann gleich noch einen. Sein Gesichtsausdruck war herrlich überrascht: „Ich wusste gar nicht, dass ich so durstig bin!“

Neben Trinken helfen auch kleine Ruhepausen im Schatten, kühle Tücher im Nacken und einfach mal barfuß laufen – auch sowas einfaches ist heutzutage in einigen Einrichtungen leider selten geworden. Und natürlich eine luftige Sommerbekleidung aus leichter Baumwolle oder Leinen. Eltern brauchen dabei manchmal kleine Tipps von dir. Und gerade weil Eltern heutzutage ihre Kinder am liebsten selbst entscheiden lassen wollen, ist es umso wichtiger ihnen zu erklären, dass Kinder oftmals kein Durstempfinden haben, obwohl der „Kessel längst am Dampfen ist“!

Erst Du, dann die Kinder – wie Du als Erzieherin gut durch heiße Tage kommst

Doch bevor ich gleich loslege mit den Ideen für die Kinder, bist nun erst einmal DU dran! Denn wenn es im Sommer richtig heiß wird, ist eines klar: Nur wenn es uns Erzieherinnen gut geht, können wir auch gut für unsere Kinder da sein. Deshalb darf – nein, muss! – Dein eigenes Wohl an erster Stelle stehen. Denn ein klarer Kopf, ein stabiler Kreislauf und ein entspanntes Herz sind die beste Basis für einen gelingenden Kindergartentag.

Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, dass Selbstfürsorge kein Luxus ist, sondern ein echter Beitrag zur Qualität unserer pädagogischen Arbeit. Gerade an heißen Tagen, an denen die Kinder viel Energie brauchen, müssen wir uns selbst mit Frische, Ruhe und Achtsamkeit versorgen und das geht im turbolenten Kiga-Alltag leider sehr schnell unter!

Diese kleinen Rituale helfen mir immer wieder:

Stell Dir Deine Wasserflasche so hin, dass Du sie nicht übersehen kannst – und trinke regelmäßig. Ich mache mir innerlich kleine Erinnerungen: „Jetzt bist Du dran! Ein Schluck für Dich!“ Es hilft.

Ein feuchtes Tuch im Nacken, kurz unter den Baum setzen oder die Hände in eine Schüssel kaltes Wasser tauchen – nimm Dir diese kleinen Auszeiten. Sie sind keine Schwäche, sondern Deine Kraftquelle.

Erinnert euch gegenseitig daran, Wasser zu trinken oder macht euch hier und da kleine Erinnerungszettel mit lustigen Bildchen.

Ein feuchtes Tuch im Nacken, kurz unter den Baum setzen oder die Hände in eine Schüssel kaltes Wasser tauchen – nimm Dir diese kleinen Auszeiten. Sie sind keine Schwäche, sondern Deine Kraftquelle. Unser Alltag verlangt viel – und an heißen Tagen noch mehr. Umso wichtiger ist es, dass Du Dich selbst nicht vergisst. Denn wenn Du gut für Dich sorgst, bist Du automatisch das beste Vorbild für die Kinder. Und ganz ehrlich: Kinder spüren sofort, wenn wir mit uns im Reinen sind – dann fühlen auch sie sich sicher und geborgen.

Sonnenschutz – aber bitte schon zu Hause!

Wenn die Sonne morgens schon ordentlich vom Himmel strahlt, beginnt der Schutz am besten schon vor dem Kindergarten. Aus meiner Erfahrung im Naturkindergarten hat es sich sehr bewährt, wenn die Kinder bereits gut eingecremt und mit Sonnenhut ausgestattet in die Einrichtung kommen. Denn ganz ehrlich: Mit zehn oder mehr Kindern gleichzeitig Sonnencreme aufzutragen, kostet Zeit, Nerven – und sorgt bei vielen Kindern für lange Gesichter.

Besonders in den ersten heißen Wochen des Sommers erinnere ich unsere Eltern regelmäßig daran: Eine gute Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, möglichst ohne Duftstoffe, bitte bereits zu Hause gründlich auftragen. Am besten gleich beim Anziehen – das spart Diskussionen und wir können draußen direkt losbutschern!

Wichtig ist auch ein leichter, aber langärmeliger Sonnenschutz durch Kleidung. Viele Eltern unterschätzen, wie sehr Schultern, Nacken und auch die Knie der Kinder der Sonne ausgesetzt sind – vor allem beim Spielen auf Wiesen oder im Sand.

Ein kleiner Tipp von mir: Ich habe am Elternbrett eine Checkliste aufgehängt mit dem Hinweis „So kommt Dein Kind sommerfit in den Kindergarten“. Diese kleine Erinnerung hilft wirklich sehr – und die Kinder kommen gut geschützt in den Tag.

Tipp: Checkliste für`s Elternbrett

„So kommt Dein Kind sommerfit in den Kindergarten“.

Wasserspaß mit Köpfchen: Ideen für den Kindergartenalltag

Wasser zieht Kinder magisch an – und an heißen Tagen ist es der perfekte Verbündete gegen überhitzte Köpfe. Dabei braucht es gar keine aufwändige Planschlandschaft, um echtes Sommergefühl aufkommen zu lassen. Unsere Kinder lieben die kleinen, einfachen Dinge: Wasser in Eimern, Gießkannen, Sprühflaschen oder Pipetten – mehr braucht es oft nicht!

Was sich bei uns besonders bewährt hat:

Ein großer Bottich mit Wasser und darin schwimmende Naturmaterialien wie Rindenstücke, kleine Zapfen oder Blätter – daraus werden im Nu kleine Boote oder Floße gebaut!

Sprühflaschen mit Wasser zum lustigen Abkühlen – herrlich erfrischend!

Ein „Wassertransportspiel“ mit Löffeln, Schwämmen oder Bechern – wer schafft es, am meisten Wasser von A nach B zu bringen?

Und mein absoluter Favorit: Die „Wasserbaustelle“! Einfach ein paar Regenrinnen, Holzstücke oder halbierte Bambusrohre aufbauen und die Kinder dürfen selbst Wasserwege gestalten – ganz ohne Plan, dafür mit ganz viel Kreativität!

Natürlich wird bei all dem Wasserspaß auch mal ein Kind klatschnass – doch genau das gehört zum Sommer dazu. Wichtig ist, dass die Kinder Wechselkleidung dabeihaben und wir Erwachsene das Spiel mit dem Element Wasser nicht als Störung, sondern als wunderbare Chance für Entdeckung und Freude sehen.

Kreative Abkühlungsmöglichkeiten ohne Wasserplanscherei

Manchmal ist der Wasserspaß gerade nicht möglich – sei es, weil es kein fließendes Wasser in der Nähe gibt oder weil Kleidung und Schuhe einfach trocken bleiben sollen. Aber auch ohne nasses Element lässt sich im Sommer jede Menge Abkühlung zaubern!

Hier ein paar unserer liebsten Ideen, die immer wieder für frische Begeisterung sorgen:

Kleine Oasen schaffen: Rückzugsorte im Schatten

Nicht jeder Tag im Kindergarten ist ein wilder Wirbel aus Wasser und Bewegung – gerade bei Hitze tut es gut, wenn Kinder sich auch mal zurückziehen dürfen. Aus meiner Erfahrung sind es oft genau diese kleinen, schattigen Rückzugsorte, die den Unterschied machen. Hier entstehen ganz eigene Spielwelten, in denen Geschichten erzählt, Schätze gesammelt oder einfach nur mal durchgeatmet wird.

Was sich bei uns besonders bewährt hat:

Schattenzelte aus Tüchern
Mit ein paar Wäscheklammern, Seilen und großen Tüchern lassen sich im Handumdrehen schattige Plätze bauen. Die Kinder nutzen sie als Lesebereich, Puppenhaus oder Tücherschloss – je nachdem, worauf sie Lust haben.

Bücherkorb im Grünen
Eine Picknickdecke und ein Korb mit sommerlichen Bilderbüchern lädt zum Schmökern und Erzählen ein.

Naturmandalas und Schatzkreise
In ruhiger Atmosphäre sammeln die Kinder Naturmaterialien und legen daraus fantasievolle Mandalas. So entsteht konzentriertes Tun im Schatten – ganz ohne Hitze und Hektik.

Diese Oasen helfen nicht nur den Kindern, sondern auch uns Erwachsenen, etwas durchzuatmen. Es tut einfach gut, zu wissen: Hier darf auch mal in Ruhe gespielt, beobachtet und geträumt werden – ganz ohne „Actionprogramm“.

Büchertipp zum Abtauchen

Natürlich gehört auch der Kinderbuchklassiker „Der kleine Wassermann“ von Otfried Preussler dazu, aus dem wir im Sommer oft vorlesen. Also rein ins (kühle) Nass!

Daniel Napp, ein grandioser Illustrator, lässt uns auf vollflächigen Bildern eintauchen in die farbenprächtige Unterwasserwelt des Mühlenweihers, wo der kleine Wassermann mit seinen Eltern, Fröschen, dem Biber und dem Karpfen „Cyprinus“ lebt. 

Allein das kleine Häuschen ist eine Augenweide und viele kleine Details, wie z.B. ein Unterwasserschneckenrennen machen das Betrachten der Bilder zum Abenteuer!

Draußensein trotz Hitze – warum der Sommer nicht ins Haus gehört

Natürlich ist es verlockend, sich bei großer Hitze drinnen zu verkriechen – aber gerade im Kindergartenalltag zeigt sich immer wieder: Auch heiße Tage lassen sich gut draußen gestalten, wenn wir ein paar einfache Dinge beachten.

Wichtig ist eine kluge Tagesstruktur. Aktivitäten in die frühen Morgenstunden legen, zur Mittagszeit schattige Plätze nutzen und intensive Bewegung bei großer Hitze vermeiden – das reicht oft schon, damit der Aufenthalt im Freien nicht zur Belastung wird. Kinder profitieren enorm davon, wenn sie draußen bleiben können: Sie sind ausgeglichener, aktiver und erleben ihre Umgebung mit allen Sinnen – auch an warmen Tagen.

Der Wald oder ein naturnaher Außenspielbereich bietet von Natur aus viele Rückzugsmöglichkeiten. Und selbst auf einem eher offenen Gelände kann man mit Sonnensegeln, selbstgebauten Tuchhöhlen oder mobilen Schattenspendern viel erreichen. Es geht nicht darum, jeden Sonnenstrahl zu meiden – sondern den Tag so zu gestalten, dass Kinder draußen sicher spielen können, ohne zu überhitzen.

Mit einem guten Auge, etwas Flexibilität und Selbstfürsorge für dich (!) lässt sich auch der Hochsommer draußen erleben – und genau das macht ihn für Kinder unvergesslich!

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