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Schneckenterrarium – ein grüner Ort für langsame Gäste

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Auf den Spuren der Langsamkeit

Von Frühling bis zum Spätsommer findet man – vor allem in Ginsterbüschen – Schnirkelschnecken. Meine Tochter brachte in ihrer Kindergarten- und Schulzeit immer wieder mal eine von diesen besonderen Tierchen mit nach Hause und so kam ich auf die Idee, mich näher mit diesen Wesen zu beschäftigen.

Auch die größeren Weinbergschnecken gehörten zu den Mitbewohnerinnen des neuen Schneckenlandes. Wir stachen Grassoden ab, füllten damit den Boden des Aquariums und bauten aus Rindenstücken, Zweigen und Steinen ein Schnecken-Zuhause, wo die kleinen Tiere nach Herzenslust kriechen und futtern konnten! Schnecken mögen es leicht feucht – dafür ließen wir es täglich einmal mit Hilfe einer Sprühflasche „regnen“.

Was fressen denn eigentlich Schnecken?

Das haben wir uns auch gefragt! Und im Buch Schneckenleben wurden wir fündig. Neben Salat aus dem Gemüsebeet mögen Schnecken gerne Flechten von Ästen knabbern, aber auch kalkhaltiges Gestein wird abgeraspelt. Im Wald beobachteten wir, wie Schnecken an kleinen Erdbeeren „schmatzten“ und so mancher Waldpilz hatte deutliche Fraßspuren von Schnecken.

Unsere Kinder hockten in aller Ruhe vor dem Terrarium und drückten sich fast die Nasen platt. Fragen gingen rum: Hat eine Schnecke nun Zähne, oder nicht? Schmatzt sie beim Essen? Was frisst sie am liebsten?

Kalk muss her!

Schnecken brauchen Kalk für ihr Häuschen. Damit es fest und stabil ist, müssen sie immer wieder Kalkquellen aufsuchen. Feuersteine mit Kalkresten vom Ostseestrand legten wir mit ins Gras. Aber reichte das? Im Buch Schneckenleben sahen wir tolle Fotos von Schnecken beim Frühstück: Sie schlabberten an einem weißen Brei herum!  So machten wir es auch: Wir rührten dafür einen Kalkbrei aus geriebener Sephiaschale und Wasser an. Um diese Aufgabe rissen sich die Kinder! Schon früh morgens bereiteten wir das Breischälchen vor und waren fasziniert, wenn die Schnecken heran krochen, um den Brei sichtlich aufzuessen! Aber gaaaanz langsaaaam.

Schneckenterrarium - ein grüner Ort für langsame Gäste • Entdecken und Forschen

Drei Büchertipps

Drei Bücher möchte ich dir an dieser Stelle empfehlen. Angesteckt von den schönen Fotografien, Zeichnungen und Ideen in diesen Büchern, besorgte ich mir ein ausrangiertes Aquarium, das uns eine Familie aus dem Kindergarten zur Verfügung stellte, und wir begannen ein „Schneckenland“ zu gestalten. Hinein kamen Gras- und Moossoden, morsches Holz, Ginsterzweige und ein Kalkstein vom letzten Sommer an der Ostsee.

Beim „Einrichten“ zeigten die Kinder großes Interesse und nachdem alles fertig war, zogen wir los, um Schnecken zu finden.  In Ginsterbüschen und an eher schattigen Stellen, vor allem nach regenreichen Nächten fanden wir viele kleine und große gelb-schwarz gebänderte Schnirkelschnecken.

Beim Einsammeln sollte man unbedingt darauf achten, besonders kleine Schnecken nicht am Häuschen hochzuheben, da es noch sehr weich ist und leicht brechen kann! Schnecken beim Transportieren gut schützen, entweder in einem Behälter oder schützend in der hohlen Handfläche. Nicht, dass es wieder zu einem Erste-Hilfe-Einsatz kommen muss, wie neulich in unserem Kindergarten.

Pädagogisch wertvoll

Beeindruckt hat mich die Behutsamkeit und Sensibilität der Kinder, zu spüren, wie die Langsamkeit in den oft turbulenten Kindergartenalltag einkehrt und man die „Zeit berührt“.

Sonst sehr aktive und laute Kinder saßen auf einmal wie ausgewechselt neben dem Terrarium, eine Schnecke auf der Hand, beobachteten und waren über eine lange Zeit ganz bei sich und diesem winzigen Tierchen.

Schneckenterrarium - ein grüner Ort für langsame Gäste • Entdecken und Forschen

Auch Nacktschnecken, die ja nicht unbedingt zu unseren Lieblingstieren gehören, haben die Kinder und ich mit großer Neugierde beobachtet.

Um auch die Unterseite ihres „Fußes“ zu erforschen, haben wir sie über eine Plastikscheibe kriechen lassen.

Zurück in die Natur

Spätestens vor den Sommerferien, meist aber schon früher, bringen wir die Schnecken wieder hinaus in die freie Natur, denn im Herbst vergraben sie sich zum Überwintern in der Erde.

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