Moin!
Wer hier oben im Norden wohnt, kennt diesen Gruß. Egal, ob morgens, mittags oder abends: Läuft man hier durchs Dorf, wird man mit diesem Wort begrüßt – egal, ob man sich persönlich kennt oder nicht: „Moin!“ geht immer! Jung und Alt, alle grüßen sich auf diese Weise, sogar auf Familienfesten oder ausgelassenen Partys. Wie gesagt: „Moin“ geht halt wirklich immer.
Da mir dieser gemütliche Gruß in Fleisch und Blut übergegangen ist, werde ich auch immer verwundert angesehen, wenn ich in südlichen Gefilden unseres Landes vormittags den Bäcker mit „Moin“ begrüße. Da wird es noch als brutal abgekürztes und nuscheliges „Guten Morgen“ geduldet, aber wehe, es rutscht mir versehentlich am Nachmittag heraus – dann ernte ich seltsame Blicke!
Schon gewusst?
"Moin" existiert seit fast 200 Jahren und hat seine Herkunft im ostfriesischen mōi und mittelniederdeutschen mōi(e), das so viel bedeutet wie „angenehm, gut, schön“. Mit „Moin“ wünscht man sich also einen „Moien Dag“, einen „schönen Tag“.
Auch unsere Kinder ist dieser Gruß sehr vertraut und da liegt es natürlich nah, mit einem bunten „Moin“ alle zu begrüßen, die in unseren Kindergarten kommen. So organisierte ein Kollege eine Holzbohle, der kleine Akkuschrauber wurde über Nacht geladen und dann ging es mit einer großen Portion Schrauben ans Werk. Geläufiger sind kleinere Nagelbilder, die Kinder oft herstellen, aber wir wollten es eine Nummer größer und außerdem lieben Kinder unseren Akkuschrauber! Das Wort „Moin“ haben wir Erwachsenen natürlich vorgezeichnet. Mit handwerklichem Geschick ging es los und gemeinschaftlich entstand zuerst ein „Schraubenwort“.
Für das Schraubenschild brauchst du:
- Holzbrett
- Bleistift zum Anzeichnen
- Schrauben
- Wolle in verschiedenen Farben
- Kleiner Akkuschrauber mit passendem Bit
- Pflaster für alle Fälle...
Und so geht`s:
Zuerst wird mit einem Bleistift das Wort auf das Holzbrett gezeichnet. Manchmal macht es Sinn, auch kleine Punkte für die Schrauben mit aufzumalen, denn so haben die Schrauben den richtigen Abstand, damit später auch bequem die Wolle drumrum gefummelt werden kann.
Als nächstes kommt auch schon der Akkuschrauber zum Einsatz. Wichtig ist bei einem Gemeinschaftsbild, dass du vorher mit den Kindern klärst, wie viele Schrauben jedes Kind eindrehen soll. 1-2 sind für den Anfang ganz gut. Wer noch nie eine Schraube in ein Holzbrett geschraubt hat, sollte dies vorher unbedingt ausprobieren dürfen. Aber traue deinen Kindern ruhig etwas zu! Du wirst sehen, wie stolz sie hinterher sind!
Sind alle Schrauben für den ersten Buchstaben eingedreht, wird nun die Wolle zwischen den Schrauben gespannt. Dafür das Fadenende zuerst an einer Schraube gut festknoten. Wickelt dann den Faden immer ein- oder zweimal ganz um eine Schraube, ziehe schön fest und begebe dich zur nächsten, bis der Buchstabe fertig ist. Zum Schluss wieder festknoten.
Mut zum Werkeln!
Traue deinen Kinder etwas zu! Du wirst sehen, wie Kinder durch solch eine neue Erfahrung wieder ein Stück wachsen und ihre Selbstwirksamkeit gestärkt wird.
Falls du wie wir das Schild draußen aufstellen oder aufhängen möchtest, achte darauf, dass du rostfreie Schrauben verwendest! Natürlich kannst du solch ein Schild auch mit Nägeln herstellen. Je nach Geschick und Vorlieben der Kinder kannst du es variieren oder in einem Werkelkurs beide Varianten ausprobieren.