Experimentieren und ausprobieren mit klaren Regeln
Mit den sogenannten Aktionstabletts, die oft in der Montessori-Pädagogik eingesetzt werden, habe ich in meiner Gruppe sehr gute Erfahrungen gemacht! Solch ein Tablett weckt die Neugierde des Kindes und lädt dazu ein Alltagsgegenstände, Mengen und Materialien zu erforschen, auszuprobieren und zu vergleichen. Und das alles eingebettet in klare Regeln, die für ein entspanntes Tun sorgen und einen respektvollen Umgang miteinander schaffen.
Lerninhalte
- Das Kind lernt, sich für eine Tätigkeit zu entscheiden.
- Seinem Tun freien Raum lassen mit so viel Zeit, wie es braucht.
- Tätigkeit zu vollenden, in dem die Materialien für andere wieder so auf dem Tablett angeordnet werden, wie sie das Kind zu Beginn vorgefunden hat.
- Eigene Grenzen und die der anderen Kinder wahrnehmen und achten.
Kinder lernen erst nach und nach, dass es wichtig ist die Grenzen der anderen zu achten und auch den eigenen Raum einzunehmen. Zuhauf gibt es dafür Beispiele aus dem Sandkasten oder der Bauecke, wenn ein Kind ungefragt den Sandeimer oder ein paar Bauklötze mopst. Meist ist das Geschrei schnell groß und ich helfe bei der Konfliktklärung. Und genau diese Lernerfahrung unterstützen die Aktionstabletts in spielerischer Weise.
Meinen Raum entspannt einnehmen, deinen Raum respektieren
Das Kind , das sich ein Tablett aus dem Regal genommen hat, handelt in einem geschützten Rahmen, denn niemand darf während seiner Tätigkeit ungefragt in sein Tun eingreifen. Es sei denn, dies wird vorher abgesprochen und es lädt ein anderes Kind dazu ein – wie z.B. unten auf dem Foto beim Sandsieben.
Diese Regel ist für Kinder sehr wichtig, denn sowohl das tätige Kind erfährt „das hier ist jetzt MEIN Raum“, als auch die Kinder drum herum wissen, dass sie diesen Raum wahren müssen. Somit Lernen sie, mit Grenzen umzugehen.
Wichtig ist, dass das Tablett nach dem Ausprobieren wie vorgefunden aufgeräumt und ins Regal zurück gestellt wird. Erst dann kann ein weiteres Kind dieses Tablett wieder benutzen. In meinem Gruppenraum habe ich mehrere Tabletts aus Kunststoff mit höherem Rand. Den Inhalt kann man immer mal wieder auswechseln.
Hier ein paar Beispiele zum Bestücken eines Tabletts
- Sand sieben: Zwei Schüsseln, eine mit, eine ohne Sand und ein kleines Sieb laden zum Sieben ein. Toll ist es, wenn in dem Sand kleine Edelsteine versteckt sind, die heraus gesiebt werden!
- Perlen sortieren und auffädeln: Drei Perlenschnüre, 1 Schale mit drei verschieden farbigen Perlen in unterschiedlichen Größen
- Farbtröpfchen: Ein bis drei Pipettenfläschchen mit unterschiedlichen Grundfarben (gelb, rot oder blau), ein Gummi-Noppen-Seifenhalter, kleiner Wischlappen. Für Kinder ein tolles Erlebnis, wenn durch das Drücken und Loslassen der Pipette das Wasser angesuagt und wieder losgelassen wird! (siehe Fotos)n
- Steckperlen in verschiedenen Formen und Farben
- 3 bis 5 unterschiedlich große und lange Schrauben, dazu passende Scheiben und Muttern, ein Schälchen für Schrauben, eins für Scheiben, eins für Muttern.
- Tablett mit ausrangierten verschiedenen Schaltern (Kippschalter, Fernbedienung, Lampenschalter); Das Kind übt seine Feinmotorik und lernt, wie ein Schalter, der sonst in der Wand fest eingebaut ist, von der anderen Seite aussieht.
- Es werde Licht: Tablett mit unterschiedlichen Taschenlampen (batteriebetrieben, mit Dynamo), batteriebetriebene Lichterkette mit Schalter
- Tablett mit 4 unterschiedlich großen und farbigen Vorhängeschlössern und den dazu passenden Schlüsseln, ein Schälchen für die Schlüssel ...und und und!