Auf zu Barbaras Eselkoppel
Mit VW-Bus „Pauli“ waren Thomas und ich im Herbst noch einmal an der Ostsee und haben in einem Buch von der „Eselkoppel“ ganz in der Nähe gelesen. Neugierig machten wir uns auf den Weg zu den langen Plüschohren und wurden schon von weitem auf dem wunderschönen Gelände inmitten der Natur von aufmerksamen Eseln am Zaun begrüßt!
Erinnerungen werden wach
Nachdem uns Barbara begrüßt und uns ein paar wichtige Infos zu den Eseln erzählt hatte, gingen wir erst einmal auf fellige Tuchfühlung. Allein der Geruch der Esel erinnerte mich sofort an meine Kindheit, denn ich verbrachte die Nachmittage meiner Grundschulzeit oft auf dem Bauernhof in der Nachbarschaft. Rückblickend hat mich diese Zeit für mein ganzes späteres Leben geprägt, denn die Erfahrungen dort waren gespickt mit kleinen und großen Abenteuern fern ab von den Blicken der Erwachsenen. Heute fast undenkbar!
Wir Kinder butscherten über Felder und Wiesen, spielten auf dem Heuboden, entdeckten im Frühling zwischen den Heuballen Katzenmuttis mit ihren kleinen Kätzchen, putzten im Winter die Kühe im Stall, fuhren Trecker, waren dabei, wenn die Kälbchen geboren wurden und ließen die Kleinen mit ihren rauen Zungen laut schmatzend an unseren Fingern saugen. Wir versorgten die Kühe, knabberten selbst auch hin und wieder mal Kraftfutterpellets oder probierten das Pulver, mit dem die Kälbermilch angerührt wurde. Immer war irgendwas los oder zu tun.
Im Garten unter dem großen Birnenbaum „kochten“ wir in alten Emailletöpfen Sandsuppe und abends nahm ich eine Kanne frische Milch mit nach Hause. Da diese jedoch am Fahrradlenker auf dem holperigen Feldweg ziemlich hin und her schaukelte, trank ich nach und nach immer einen Schluck Milch ab, so dass ich so manches Mal mit einer halb gefüllten Kanne nach Hause kam.
Meine Mutter goss den Milchrest dann in einen breiten Suppenteller und schöpfte am nächsten Morgen die oben schwimmende Sahne ab, die dann in unserem Ossitee als „Wulkje-Wolken“ wie Silvesterfeuerwerk aufstieg. Ach ja, ich schweife ganz schön ab, aber es sind diese Gerüche nach Tieren, Stall und Wiesen, die Erinnerungen aufsteigen lassen wie einen Kinofilm aus der Vergangenheit – einfach schön!
Eselwanderung durch Feld und Wiesen
Zurück zu den Eseln: Eingehüllt in Kindheitsromantik putzten wir „unsere“ beiden Grautierchen und dann ging es mit Ella und Uwe zwei Stunden durch Felder, Wald und Wiesen an der Schlei entlang. Wunderschön! Diese Tiere strahlen eine enorme Ruhe aus, haben aber auch ihren eigenen Kopf – Esel halt!
Barbara bietet übrigens nicht nur Eselwanderungen an, sondern auch andere tolle Aktionen für Kindergarten- und Schulgruppen inmitten der Natur wie Lagerfeuer, Handwerken und kindgerechtes Eselprogramm.
Tolle Aktion für Kindergartengruppen
Auch wenn du nun nicht direkt in der Nähe von Barbara und ihren flauschigen Eseln wohnst, kann ich dir einen Ausflug zu einem Eselhof sehr empfehlen! Bestimmt gibt es auch in deiner Nähe irgendwo eine Möglichkeit, diesen gemütlichen Tieren näher zu kommen.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie Kinder sich im Umgang mit größeren Tieren zeigen! Kinder und Tiere gehören einfach zusammen und wir können dazu einen großen Beitrag leisten, indem wir solche Begegnungen organisieren und ermöglichen.