Farben der Natur
Im wunderschönen Buch „Löwenzahn und Hagebutte“ von Bettina Igelbrink bin ich auf die Idee des „Solarfärbens“ gestoßen. Mit Hilfe des Sonnenlichtes und etwas Zeit wandern Pflanzenfarben in Stoffe aus Baumwolle, Wolle oder Seide.
Neugierig geworden habe ich mir zum Vorbehandeln des Baumwollstoffes Essigsaure Tonerde in der Apotheke besorgt, den Stoff über Nacht eingeweicht und am nächsten Tag die Blumenbeete „geplündert“!
So funktioniert das Färben
Ein Beizbad mit „Essigsaurer Tonerde“ (riecht wie Essig) und Wasser im Verhältnis 1:4 in einem Gefäß aus Edelstahl, Emaille oder Kunststoff anmischen.
In der Apotheke habe ich für eine Flasche mit 250 ml 9€ bezahlt. Absolut notwendig sei die Vorbehandlung wohl nicht, allerdings würde der Stoff so die Pflanzenfarben besser aufnehmen.
Den sauberen Baumwollstoff über Nacht darin einweichen. Dann ausspülen und zurecht legen. Und nun kommen die Farben ins Spiel, die uns die Natur Jahr für Jahr schenkt! Je nach Jahreszeit wirst du andere Farben finden. Du kannst Blüten, Blätter, oder im Herbst auch Gemüsescheiben wir rote Beete, Kurkumawurzel, Rotkohl oder Holunderbeeren nehmen. Deine Farbschätze nun einfach auf dem Stoff verteilen. Dies macht wirklich Spaß und ist ein bisschen wie Malen – nur eben ohne Pinsel!
Wenn du alle Pflanzen auf dem noch nassen Stoff verteilt hast, wickele den Stoff behutsam ein, so dass die Blüten, Blätter usw. gut verteilt bleiben. Das so entstandene „Paket“ stopfe nun in ein sauberes Glas, welches du gut verschließen kannst. Darauf kannst du noch weitere Pflanzenteile, Blüten usw. legen. Alles nun mit frisch abgekochtem Wasser angießen.
Zur Sicherheit stelle ich immer einen Metalllöffel oder ähnliches mit hinein. Ich habe mal gehört, dass dies verhindern soll, dass Gläser platzen, wenn kochendes Wasser eingefüllt wird. Vielleicht ist das aber auch nicht nötig, da das Stoffpaket ja die Hitze aufnimmt. Das Wasser sollte so hoch wie möglich eingefüllt werden.
Und nun ab in die Sonne!
Finde für dein Glas einen sonnigen Platz, denn die Kraft der Sonne bringt nun Schwung in den Stoffrollmops! Nun ist allerdings erst einmal Geduld gefragt, denn dein Glas sollte mehrere Wochen „reifen“ und sonnig beschienen werden. Im Glas wird nun ein chemischer Prozess in Gang gesetzt, der die Farbe in den Stoff schickt.
Ab und zu solltest du das Glas öffnen, um Gärungsgase entweichen zu lassen. Sie gehören zum natürlichen Färbeprozess dazu. Aus dem fertigen Stoff werde ich dann eine Decke, z.B. für den Jahreszeitentisch im Gruppenraum nähen. Sobald ich im September den Stoff raus hole, wirst du hier weitere Fotos vom Ergebnis finden!
Toller Büchertipp - fröhlich und lebendig gestaltet!
Für alle Naturliebhaberinnen ist dieses Buch eine wahre Schatztruhe an Ideen einmal quer durch`s ganze Jahr!
Du findest interessante Sachinfos, Rezepte, nützliche Tricks und auch längere spannende Experimente, also jede Menge Angebote, die du mit Kindergartenkindern gut durchführen kannst.
Ebenso verzaubert das tolle Buch mit Geschichten und Phantasiereisen!
Wie es das Titelbild verspricht, ist die Gestaltung überaus ansprechend und sehr liebevoll bebildert. Ein Buch aus der Praxis – einfach toll!