Kochen und Grillen im Freien ist für die meisten Kinder ein Riesenspaß. Nur wissen sie die Risiken nicht einzuschätzen, die offenes Feuer nun einmal mit sich bringt. Selbst viele Erwachsene sind sich der Gefahren nicht bewusst. Jedes Jahr gibt es rund 4000 Grillunfälle zum Teil mit schwersten Brandverletzungen, die durch ein paar Vorsichtsmaßnahmen allesamt hätten vermieden werden können.
Erste-Hilfe-Set griffbereit halten
So werden Kinder schwer verletzt, weil Erwachsene Brennspiritus auf die schon brennenden Kohlen schütten. Oder der Grill steht nicht sicher, kippt um und die glühenden Kohlen landen genau da, wo das Kind im Gras spielt. Diese und ähnliche Szenarien spielen sich in jedem Sommer ab. Es reicht aber schon, wenn ein Kind sich nicht so schlimme Brandverletzungen am heißen Grill zuzieht. Dann sollten sich die anwesenden Erwachsenen mit Erster Hilfe bei Brandverletzungen auskennen. Kleine Verbrennungen müssen sofort gekühlt werden, aber nicht mit eiskaltem, sondern nur lauwarmem Wasser!
Die bekannten Hausmittel Mehl, Öl und dergleichen schaden nur. Versorgt werden können kleine Brandwunden mit speziellen Pflastern, Salben und sterilen Verbänden, die es in der Apotheke in großer Auswahl gibt und die in jeder Hausapotheke vorhanden sein sollten. Wird auf offenem Feuer gekocht oder gegrillt, ist es ratsam, von vornherein ein Erste-Hilfe-Set für Brandwunden bereitzuhalten, nicht nur für die anwesenden Kinder.
Einfache Vorsichtsmaßnahmen beachten
Grillunfälle sind immer vermeidbar, wenn die nötige Vorsicht gewahrt wird.
Brandbeschleuniger wie Spiritus haben in der Nähe von offenem Feuer prinzipiell nichts zu suchen. Sie dürfen schon gar nicht auf bereits angezündete Kohlen geschüttet werden. Dadurch kann es zu gefährlichen Verpuffungen und Rückzündungen kommen. Der Grill muss absolut sicher und windgeschützt stehen. Kinder sollten alleine nicht in die Nähe des Grills dürfen, auch nicht, wenn sie schon älter sind.
Wer die Kinder an der Zubereitung der Leckereien teilhaben lassen möchte, sollte mit ihnen zusammen am Grill stehen und sie nicht aus den Augen lassen. Auf jeden Fall sollte immer ein Eimer mit Sand, ein Feuerlöscher oder eine Löschdecke griffbereit neben dem Grill stehen. Wasser als Löschmittel ist gänzlich ungeeignet. Das von den Grillwaren tropfende Fett entzündet sich schlagartig, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Wasser wirkt in diesem Fall wie ein Brandbeschleuniger.
Auch der Rauch ist gefährlich
Damit das Fett nicht in die Glut tropft, sollte man das Grillgut in Aluschalen auf den Grill stellen oder den Grillrost mit Alufolie überziehen. Auch wenn so mancher Grillfan dann das fürs Grillen so typische Raucharoma vermisst: Der Rauch, der durch das verbrennende Fett entsteht und sich auf das Grillgut setzt, ist hochgradig gesundheitsschädlich. Das gilt auch für den Rauch, der durch offenes Feuer immer entsteht. Grundsätzlich sollte zum Grillen nur Holzkohle oder Holzbriketts verwendet werden. Harzreiches Holz oder Papier entwickeln beim Verbrennen ebenfalls gesundheitsschädliche Stoffe, die sich auf das Grillgut absetzen.
Den Spaß am Grillen sollte man den Kindern aber nicht nehmen. Sie müssen nur auf die Gefahren aufmerksam gemacht und, solange der Grill brennt, beobachtet werden. Mit Schutzhandschuhen und einer Zange können sie unter ständiger Aufsicht selbst ihr Würstchen auf den Grill legen und es umdrehen. Dann schmeckt es auch gleich noch besser.