"Pass auf, dass du nicht runter fällst!"
Wie oft habe ich diesen Satz aus dem Mund von Eltern gehört, die ihren Nachwuchs zur Abholzeit nicht wie vermutet im Sandkasten finden, sondern „hoch oben“ in einem Baum mit Blick auf den Sandkasten.
Das Kind hat durch eigene Motivation seinen Fuß auf einen Stammknorpel gesetzt und sich dann mit aller Kraft hochgezogen, den Stamm umklammert, an einem Ast nachgefasst und es noch ein Stück höher geschafft.
Nun sitzt es stolz in zwei Meter Höhe und genießt selbstbewusst die Aussicht auf den Sandkasten!
Solche Momente sind so kostbar, denn sie sind für ein Kind zutiefst befriedigend und machen es stolz wie Bolle (so sagen wir hier oben im Norden schon mal gern!).
Anstatt das Kind zu bestätigen und ihm Sicherheit zu vermitteln, passiert bei ängstlichen Ausrufen wie „Pass auf, dass du nicht runter fällst!“ genau das Gegenteil:
Das Kind wird unsicher! Unsere Gesellschaft schürt die Ängste (nicht nur) von Eltern und möchte den Nachwuchs in Watte packen.
Auch das gehört zur Kindheit
Doch genau wie bei Kermit hier unten auf dem Foto gehören Schürfwunden, kleine Schnitt- und Schnitzzverletzungen und Beulen samt Pflaster zur Kindheit mit dazu!
Im Spiegel findet sich dazu ein interessanter Artikel der Journalistin Verena Ahne, der Eltern, ErzieherInnen und alle, die mit Kindern leben, dazu ermutigt Kindern mehr zuzutrauen und es zuzulassen, dass die Kleinen nicht nur mit gebastelten Kunstwerken, sonder auch mal mit Schrammen, Beulen oder Wunden nach Hause kommen.