Kinder brauchen Orte zum Verstecken
Kinder brauchen geschützte Rückzugsorte und Plätze, die ihnen eine Hülle geben. Sie lieben es sich in Höhlen, unter Büschen oder in verborgenen Nischen zu verstecken! Ein lebendiger und nachwachsender Weidentunnel oder ein Weideniglu sind perfekt dafür und begrünen obendrein hübsch die Spielfläche!
Ein frostfreier Februar und der März sind ideal, um mit den Kinder im Garten einen Weidentunnel zu bauen – und das nahezu zum Nulltarif, denn das Baumaterial wächst und sprießt an Gewässern, in vielen Gärten und Grünflächen.
Schnitt nur bis zum 1. März!
Die Weide sollte bis zum 1. März geschnitten werden, da sonst Brutvögel im Geäst gestört werden.
Am besten besorgst du dir Purpur-Weide oder Silber-Weide, beide haben lange schmale Blätter. Frisch geschnittene Ruten lassen sich wunderbar biegen! Wenn ihr keine eigenen Weiden im Garten habt, fragt bei den Eltern nach. Und wer in der Stadt wohnt, ruft einfach beim Grünflächenamt an.
Entlang vieler Straßen und Seen werden im Februar Weiden beschnitten, deren Ruten man sich dann abholen kann. Für ein Iglu brauchst du je nach Durchmesser ca. 20 lange frische Weidenruten. Diese sollten an der Schnittkante 3-4 cm dick und mind. 3 Meter lang sein. Hinzu kommen ca. 20 weitere dünne, ebenfalls lange Ruten.
Und so geht`s:
- Hebt einen hufeisenförmigen Graben von 30 bis 40 cm Tiefe aus. Der offene Teil wird später der Eingang zum Iglu.
- Mit Hilfe von zwei Erwachsenen nun ein paar Ruten so in den Graben stellen, dass ihr mit reißfestem Band jeweils zwei im Graben gegenüberstehende Ruten oben zusammen binden könnt.
- Nach und nach entsteht so eine gebogene Igluform.
- Wenn das Grundgerüst steht, den Graben mit der ausgehobenen Erde füllen und antreten
- Nun webt ihr lange dünne Weidenruten mit der Schnittkante voraus von oben schräg nach unten durch die dicken Ruten.
- Unten angekommen steckst du sie dann einfach tief in den Graben. So erhält das Iglu seine Stabilität. Je mehr Ruten, umso besser!
- Übrige dünne Weidenruten immer wieder von oben schräg nach unten durchweben und in die Erde stecken.
- Täglich gießen.
- Sobald die Weiden austreiben, die neuen Zweige in deas Gerüst flechten. So wird es schön dicht.
Buddeln und Hütten bauen - das ist Kindheit!
Unsere Kinder hatten solch einen Spaß tatkräftig mit zu buddeln! Schon beim Bau bezogen einige Kinder gleich ihre neue “Wohnung”, schleppten Decken herbei und fühlten sich auf Anhieb sichtlich wohl.
Wichtig ist, den Graben regelmäßig zu wässern, damit das Weidengerüst sich nach und nach in eine grün-sprießende Wohlfühlhöhle verwandelt! Viel Freude beim Nachbauen!
In dieser Tätigkeit steckt so viel
- Konzentration
- Handwerkliches Geschick
- Feinmotorik
- Ausdauer
- Teamwork
- Naturwissen
- Nachhaltigkeit
- Stolz sein, mithelfen können
Je nach Wetter brauchen die Weiden regelmäßig Wasser, denn diese Baumart ist immer sehr durstig! Gerade zu Beginn benötigen die zarten Wurzeln, die sich nach dem Bau entwickeln, viel Feuchtigkeit. Haben sie einen guten Start, werden die Ruten an den Knospen bald ausschlagen und lange dauert es dann nicht, bis das Iglu einen grünen Mantel hat!
So lagerst du Weidenruten
Wenn du einige Ruten nicht gleich nach dem Schneiden verbauen kannst, stelle sie mit der Schnittkante in einen hohen Eimer mit Wasser. So kannst du sie ca. eine Woche lagern. Wenn sie beginnen zu wurzeln, sollten sie in die Erde.