Schnecken gibt es fast überall!
In Flüssen und Seen, im Meer und an Land. Jede Schneckenart hat sich perfekt an ihre Umgebung angepasst. Wasserschnecken haben Kiemen und Schnecken, die an Land leben, Lungen – sie atmen also genau wie wir Menschen. An Land mögen es viele Schneckenarten feucht: Sie leben im Wald, in Mooren, in Wiesen und natürlich in unseren Gärten.
Man findet sie meistens an Stellen, an denen sie vor zu viel Sonne geschützt sind: Unter Büschen und Sträuchern oder dicht an Baumstämmen. Dort gibt es jede Menge Verstecke und hier finden sie auch ihre Nahrung. Die meisten Schnecken ernähren sich von vermoderten Blättern, Pilzen, Flechten, Blüten, Knollen und Früchten. Gut sehen können sie ihre Nahrung übrigens nicht, denn Schnecken können nur hell und dunkel unterscheiden. Aber sie können mit ihren Fühlern gut tasten und riechen. Wenn sie ein leckeres Blatt gefunden haben, ziehen sie es mit ihrer Zunge ins Maul. Ihre Zunge ist ganz rauh – daran bleibt jedes Blatt hängen. Zähne braucht die Schnecke nicht. Sie rupft sich einfach mit der Zunge ein Stückchen vom Blatt ab – und zerreibt es dann im Maul.
Gibt es bei Schnecken Mama und Papa?
Ist das jetzt ein „Schneckerich“ oder eine „Schneckin“, die dort auf einem Salatblatt sitzt? Diesen Unterschied gibt es bei den meisten Schnecken gar nicht! Eine einzige Schnecke ist gleichzeitig Männchen und Weibchen. Jede Schnecke hat sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane und jede Schnecke kann Eier legen.
Sie braucht dafür nur ein Samenpaket von einer anderen Schnecke. Sobald sich zwei Schnecken treffen, können sie Samenpakete untereinander austauschen. Die Samenpakete müssen in die Geschlechtsöffnung am Kopf (!) der Schnecke eingeführt werden und dafür pressen sie ihre Köpfe aneinander.
Der "Schnecken-Kuss"
Nach so einem „Schneckenkuss“ hat die Schnecke das Samenpaket der anderen Schnecke in ihrem Körper. Dort werden die Samen befruchtet. Aus den befruchteten Samen entwickeln sich nach einem Monat die Eier. Die Schnecke buddelt ein Erdloch und legt die Eier hinein. Nach drei Wochen schlüpfen aus den Eiern kleine Schnecken, die mit großem Appetit loskriechen und reichlich Grünzeug fressen! Ihre Nahrung muss auch Kalk enthalten, damit ihr Schneckenhäuschen schön fest und groß werden kann. Erst nach drei Jahren sind die Schnecken ausgewachsen.
Frühstück für ein festes Häuschen!
In unserem Schneckenterrarium mussten wir natürlich auch dafür sorgen, dass unsere Schnecken Kalk fressen konnten. Mit Begeisterung haben die Kinder dafür morgens ein ganz spezielles Frühstück zusammen gerührt. Na, neugierig? Dann schaue doch mal beim Schneckenterrarium vorbei!
Und dann legte sie plötzlich ein Ei!
Im Kindergarten haben wir solch eine Paarung tatsächlich einmal in unserem Schneckenterrarium beobachten können und wir waren sogar live dabei, als eine Schnirkelschnecke ein stecknadelkopfgroßes Ei gelegt hat! Es sehr besonderer Moment!
Schnecken im Kindergarten
Wie du wahrscheinschlich schon gemerkt hast, bin ich ein großer Schneckenfan. Im Kindergarten habe ich immer wieder erlebt, wie Kinder durch den Kontakt mit diesen kleinen langsamen Wesen in eine besondere Entspannung und Ruhe finden. Es gab so viele besondere Momente, in denen sonst sehr lautstarke und eher ruppige Kinder ihre ganze Fürsorge und Zartheit zeigten, wenn sie über eine lange Zeit eine Schnecke auf der Hand hielten oder eine Schneckenfühlung auf der eigenen Haut erlebten.