Ein Schlafsack aus Stöckchen, Halmen, Blattstückchen und Sandkörner?
Und vorne gucken auch noch kleine Beinchen raus? Diese Entdeckung machten wir im Frühling im kleinen Teich und am Waldsee.
Beim genaueren Hinsehen entdeckten wir, dass es sich um ein „Unterwasser-Insekt“ mit „Anbau“ handeln müsse.
Wir forschten nach und hatten des Rätsels Lösung: Im Teich leben Köcherfliegenlarven!
Vorsichtig fischten die Vorschulkinder mit Hilfe von kleinen Keschern ein paar heraus, manche trauten sich sogar, diese mit bloßen Händen anzufassen. In Marmeladengläsern nahmen wir diese mit in den Kindergarten und staunten, als sich die Schlafsäcke plötzlich bewegten!
Forscherfotos
Diese kleinen räuberischen Larven sind wahre Baumeister!
Aus überwiegend kleinen Pflanzenteilen, die sie im Teich finden, bauen sie sich eine 2-5 cm lange Röhre, die sie tarnt und aus deren Öffnung sie auf Beutefang gehen kann. Sie schleppt ihre Röhre immer mit sich herum. Man kann sie hervorragend im Marmeladenglas beobachten und sollte sie nach kurzer Zeit natürlich wieder zurück ins Wasser setzen. Die „6er-Bande“ (die Kindern, die im Sommer in die Schule kommen) hat dazu sehr treffende Bilder gestaltet:
Basteltipp
Nachdem wir die Larven genau betrachtet hatten, gestalteten die Kinder auf Tonkarton ihre eigenen „Schlafsäcke mit Beinchen dran“. Dafür sammelten wir draußen Naturmaterialien wie Rinde, Blätter, Steinchen, Gräser und Moos. Auf Tonkarton malten sie eine Unterwasserlandschaft und den Umriss des Köchers mit der herausguckenden Larve. Der Köcherbereich wurde dann mit Naturmaterialien beklebt.
Als alle fertig waren, luden die Vorschulkinder die anderen Kinder zu einer Ausstellung der kleinen Forscher ein, zeigten die Larven in den Wassergläsern und die Jüngeren waren ganz verblüfft von den kleinen Krabbeltieren, die sich „Schlafsäcke“ bauen konnten!
Köcherfliegenlarven
Foto: Copyright Martin Fischer