Puuuuh, was stinkt denn hier so?
Beim letzten Waldspaziergang im Oktober hatte ich ihn wieder in der Nase, den unverwechselbaren Geruch von Stinkmorcheln!
Ein Blick durch das Unterholz machte die Quelle aus, denn dicht beieinander standen sie weiß und hochgereckt beieinander und zogen ein paar Fliegen an, die sich genüsslich über ihre grünen Sporen hermachten.
Toller Büchertipp!
Dass diese Pilze essbar sein sollen, wollte ich erst gar nicht glauben!
Doch ein Blick in Rita Lüders spannende Familien-Pilzbuch „Pilze zum Genießen“ machte mir Mut und so schwang ich mich auf mein Fahrrad! Angetrieben von meinem Jäger- und Sammlerinstinkt suchte ich nach den verborgenen “Hexeneiern”, die wie grau-weiße Steine im Moos durch den Waldboden schimmern sollten und wurde fündig!
Die Stinkmorcheln wachsen bei feuchter Witterung im Sommer und Herbst.
Folge einfach deiner Nase! ;o)
Fündig geworden nahm ich meine Beute stolz mit nach Hause, verglich alle Merkmale und versicherte mich auch noch bei einer Freundin aus der Wildnisschule, die diese Hexeneier auch schon mal zubereitet hatte.
Neugierig und vorsichtig spülte ich die Hexeneier unter Wasser ab und schnitt sie quer durch, um ins Innere schauen zu können. Wow!!! Wie zwei Augen schauten mich nun diese beiden Hälften an und ich war verblüfft über dieses “Wesen” aus dem Wald.
Ein Hexenei duftet nach Rettich oder Radieschen und hat nicht diesen typischen Pilzgeruch, den du vielleicht vermuten würdest. Und Gott sei Dank stinkt es auch überhaupt nicht nach dem typischen Stinkmorchelgeruch – doch ist dieser oft ein Anzeiger dafür, dass Hexen-Eier in der Nähe im Boden stecken!
Mit etwas Fummelei kannst du die Gallertschicht von der grünlichen Sporenschicht ablösen – mit Glück erwischt du ein Häutchen ähnlich wie bei einem Hühnerei. Das Herz des Eis in Scheiben schneiden und mit etwas Fett in der Pfanne von jeder Seite kross braten, mit Salz bestreuen und fertig sind die Hexen-Ei-Chips!
Und so werden leckere Chips daraus!
Pilze gehören nicht zu den Pflanzen, sondern bilden eine ganz eigene und höchst interessante Art von Lebewesen! Hierfür schon die Jüngsten zu begeistern, finde ich total wichtig, denn Pilze spielen in unserem Leben eine überaus wichtige Rolle, auch wenn wir das nicht immer direkt mitbekommen! Bäume kommunizieren z.B. über das unterirdische Pilzgeflecht – das „Internet“ des Waldes!
Garantiert ungiftig!
Diese Hexeneier der Stinkmorchel sind sogar roh ungiftig. Du kannst sie also mit gutem Gewissen in die Hände von Kindern geben!
Pilz-Ei beim Schlüpfen zusehen!
Wenn du ein Hexenei mit Wurzel ausgräbst und es in ein Glas mit feuchtem Moos legst, hast du manchmal Glück und es bricht nach einiger Zeit aus der Hülle. Dann kannst du das Wachstum der Stinkmorchel (am besten draußen!!!) gut beobachten. Dies hängt jedoch vom Reifegrad des Eis ab. Manchmal will es auch nicht mehr „schlüpfen“.