Kinder lieben es in der Küche mitzuhelfen!
Eifrig schälen sie Möhren und Kartoffeln, schnippeln Obst und Gemüse, naschen und knabbern und dabei wanderten alle Gemüse- und Obstabfälle bisher in unsere Biotonne. Die neugierige Frage eines Mädchens „Was passiert damit?“ brachte mich auf die Idee nach einer kleinen überschaubaren Kompostmöglichkeit für unsere Kindergartengruppe zu suchen. Fündig wurde ich nach einer interessanten Recherche im Netz in Österreich!
Ein junges engagiertes Team stellt dort in einer eigenen Werkstatt aus möglichst natürlichen und nachhaltig gewachsenen Rohstoffen kleine und praktische Wurmkisten in Form eines Hockers her. Und der kann sich echt sehen lassen! Mit Hilfe von Kompostwürmern werden in seinem Inneren Gemüse- und Obstabfälle in wertvolle Erde und „Wurmtee“ verwandelt! Was für eine tolle Idee, Kindern diesen nachhaltigen Kreislauf so unmittelbar näher zu bringen!
Eine Wurmkiste für unseren Kindergarten!
Ich bestellte dort also eine Kiste und erzählte unseren Kindern, dass nun bald ganz kleine Tiere bei uns einziehen, die „zaubern“ können! Zuerst wurde ein Teil des Verpackungskartons klein gerissen und eingeweicht, denn auf der Speisekarte der Kompostwürmer steht auch “Karton”! Die darin enthaltene Zellulose, die von Holzfasern stammt, können die Würmer prima umwandeln.
Meine Katze schaute neugierig zu und konnte es wohl nicht fassen, dass so etwas seltsames auf dem Speisezettel anderer Tiere steht! Als sich der Karton so richtig schön mit Wasser vollgesaugt hatte, kamen die Schnipsel ganz unten in die Wurmkiste, darauf dann behutsam die Kompostwürmer, die gut verpackt in einem Beutel feinkrümeliger Erde die lange Reise aus Österreich hier zu uns sehr gut überstanden hatten!
Beides wurde nun vorsichtig etwas vermengt, mit Wasser besprüht und mit der mitgeschickten Hanfmatte abgedeckt. Drei Tage sollten sich die Würmer nun erst einmal einleben in ihrem Neuen Zuhause. Dann ging es in den Kindergarten zur ersten Fütterung!
Die Würmer ziehen ein!
Mit Neugierde, Staunen und auch anfänglicher Zögerlichkeit wurde die Kiste samt der vielen Würmern willkommen geheißen.Vorsichtig nahmen einige Kinder die Würmer auf die Hand, ließen sie wieder in die Kiste gleiten und freuten sich hier und da welche zwischen und in den Kartonschnipseln zu entdecken, während andere lieber im „sicheren Abstand“ in zweiter Reihe einen Blick in die Kiste warfen.
Wir fragten uns, was Würmer essen und ob sie denn beißen können – so ohne Zähne – denn die entdeckte niemand von uns. Die Kinder schauten sich die Würmchen genau an, einigten sich auf ein „Nein“ und kamen auf die Idee, dass Würmer ihr Essen „irgendwie wegschlabbern“!
Toller Büchertipp
Zum wurmigen Thema passt dieses Büchlein ganz hervorragend!
Gerade für Kinder, die noch etwas schüchtern sind und sich noch nicht so mutig an die Würmer heran trauen, ist es toll, ersteinmal die faszinierenden Fotos anzuschauen.
Meist sind sie danach so neugierig, dass sie bald darauf den Deckel öffnen und fragen: „Hallo Würmer! Wo seid ihr?“
Speisekarte für die Würmer
Damit die Würmer auch immer was Leckeres zum „Wegschlabbern“ haben, gestaltete ich mit den Kindern zwei Plakate:
Auf das grüne mit dem lachenden Wurm klebten sie all das, was klein geschnitten in die Wurmkiste darf: Salatblätter, Möhren-, Kartoffel- und Bananenschalen (Bio), auch mal ein paar Kartonschnipsel, Kaffeefilter samt Kaffeepulver, Teebeutel, Zwiebelschalen, Gemüse- und Obstreste.
Auf das rote Plakat mit dem traurigen Wurm kam alles, war nicht hinein gehört: Brot, Brötchen, Kuchen, gekochte Speisereste, Zitronen, Orangen und tierische Produkte wie Milch, Joghurt, Käse, Fleisch, Fisch und Knochen.
Inzwischen gehören unsere Würmer schon richtig zur "Familie" und werden mit Begeisterung gefüttert und umsorgt.
Wenn es zu trocken ist, bringen die Kinder die kleine „Regenflasche“ und besprühen den Kisteninhalt leicht mit etwas Wasser.
So eine Wurmkiste bietet viele tolle Erfahrungen
- Naturwissen
- Neugierde wecken
- Natürliche Kreisläufe erleben
- Auge-Hand-Koordination
- Rücksicht nehmen
- Kreativ sein
Wurmtee ist Dünger für unsere Pflanzen
Die Flüssigkeit, die manchmal entsteht, wird als “Wurmtee” bezeichnet. Sie sickert durch eine Art Netz in die „Wurmtee-Schublade“ im unteren Teil der Kiste. Dieser „Tee“ wird nun verdünnt als Dünger für unsere Pflanzen im Garten ausgebracht und lässt diese prächtig gedeihen!
Die neue Erde ist wunderbar krümelig und locker und darin fühlen sich unsere Pflanzen pudelwohl! Ich finde es so wundervoll mitzuerleben, wie unsere Kinder auf diese Weise diesen wohl wichtigsten Kreislauf der Natur in einer kleinen Holzkiste kennen lernen!
Die Flüssigkeit, die manchmal entsteht, wird als “Wurmtee” bezeichnet. Sie sickert durch eine Art Netz in die „Wurmtee-Schublade“ im unteren Teil der Kiste. Dieser „Tee“ wird nun verdünnt als Dünger für unsere Pflanzen im Garten ausgebracht und lässt diese prächtig gedeihen!
Die neue Erde ist wunderbar krümelig und locker und darin fühlen sich unsere Pflanzen pudelwohl! Ich finde es so wundervoll mitzuerleben, wie unsere Kinder auf diese Weise diesen wohl wichtigsten Kreislauf der Natur in einer kleinen Holzkiste kennen lernen!